Sonntagsgespräch mit BuchMarkt „Mit Qualität, den besten Köpfen und Reichweite“

Im RWS Verlag geht nun ganz frisch die neue Fachzeitschrift für Restrukturierung und Insolvenz, kurz ZRI, an den Start. Insolvenzverwalter, Rechtsanwälte, Restrukturierungsberater, Steuerberater,Wirtschaftsprüfer und Richter sollen hier die Informationen zum Thema finden, die sie für die tägliche Praxis benötigen. Wir sprachen mit Verlagsleiter Markus Sauerwald über die Publikations-Gründe, Motivationen und Ziele und darüber, worauf der Verlag jetzt vor allem setzt, nachdem die renommierte RWS-Zeitschrift ZIP gerade zu Otto Schmidt wechselte:

BuchMarkt: Im Januar startet RWS mit einer neuen Fachzeitschrift, der Zeitschrift für Restrukturierung und Insolvenz, kurz ZRI. Gab es im gut besetzten Rechtsmarkt noch eine Informationslücke?

Markus Sauerwald (lacht): Irgendeine Lücke entsteht ja immer. Das Recht ist im Fluss. Aber bei uns kam dazu, dass sich die Gesellschafter von RWS getrennt haben und sich darauf geeinigt haben, dass der ausscheidende Mitgesellschafter die Zeitschrift ZIP übernimmt und in sein Programm eingliedert.

Wir mussten für unsere Leser ein neues Format schaffen, um aktuelle Informationen zu unseren Kernthemen Restrukturierung und Insolvenz anzubieten.

Aber die werden doch sicher weiter in ihrer ehemaligen Zeitschrift ZIP behandelt?

Ja, das mag sein, aber wir wollen das in der Breite und Tiefe und mit den Experten, zu denen wir als spezialisierter Verlag den Zugang haben, wie gewohnt fortführen.

Wie erreicht man aus dem Nichts wieder ein Publikum, das Sie gerade erst verloren haben?

Qualität, die besten Köpfe, Reichweite.

Zur Qualität: Wir verstehen es sehr gut, eine Fachzeitschrift modern und aktuell zu produzieren. Wir haben ein modernes Redaktionssystem, das uns von überall erlaubt, unsere Zeitschriften zusammenzustellen und für die Produktion freizugeben. Wir haben kurze Produktionswege und können sehr schnell auf aktuelle Entwicklungen reagieren. Das war schon immer der Vorteil eines kleinen Hauses.

Viele führende Köpfe sind uns als Experten über unsere Fachseminare und als Buch- und Zeitschriftenautoren eng verbunden. Sie schätzen, dass ihre Manuskripte redigiert und kritisch gegengelesen werden und wir ihnen ein modernes Forum bieten können.

Die größte Herausforderung ist es, die bisherige Reichweite zu erzielen. Der Erfolg einer Zeitschrift heute richtet sich aber nicht allein nach der Zahl der verkauften Abos der gedruckten Ausgabe. Wir setzen darauf, dass sich die Zeitschrift auch in den einschlägigen Online-Portalen durchsetzen wird.

Plant man eine Zeitschrift gänzlich anders im digitalen Zeitalter?

Wenn dies eine Anspielung auf veränderte Lebensformen ist, die sich zwangsläufig aus unserem digitalen Lebensstil ergeben, dann muss man die neuen Möglichkeiten in einer Zeitschrift gleich mitberücksichtigen. Wir waren etwas überrascht, dass unsere Kernzielgruppe in Bezug auf Darstellungsformen noch immer sehr konservativ denkt.  Bei Gliederung und Layout gab es bestimmte Vorlieben. Aber hinsichtlich der elektronischen Weiterverarbeitung wird natürlich alles von uns abverlangt. Im Kern steht hinter einer klassisch erscheinenden Fachzeitschrift ein elektronisch betrachtet komplexes Produkt. Die Zeitschrift enthält Schnittstellen zu vorhandenen oder noch entstehenden Legal Tech-Anwendungen.

Was bedeutet das konkret?

Legal-Tech-Programme erledigen juristische Routineaufgaben. Aber wenn Sie dazulernen wollen, benötigen Sie zusätzliche Informationen. Und die können eben zukünftig auch aus einer modern programmierten Zeitschrift in die Programme hineinlaufen.

Lösen Sie damit nicht die Informationsformate auf und verliert die Zeitschrift ihre Identität?

Dass wichtige Inhalte auf elektronischem Weg in Programme gelangen, ersetzt nicht die Lektüre durch den Leser. Der Mensch ist der künstlichen Intelligenz überlegen, weil er aus dem Schatz seines Wissens Neues schöpfen kann. Die Fachlektüre als Erkenntnisquelle gehört dazu. Die modernen Leser werden es hingegen schätzen, wenn ihr elektronisches Handwerkzeug aktuelle Aufsätze „kennt“ und verarbeiten kann.

Und wie sieht Ihr Traum vom Glück für die neue Zeitschrift aus?

Wir haben die ZRI inhaltlich so flexibel konzipiert, dass sie sich an wandelnde Mediennutzung in jeder Hinsicht anpassen kann, die ZRI aber ihrem Grundmotto treu bleiben kann: Von Experten für Experten!

Die Fragen stellte Franziska Altepost

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