Was macht eigentlich ein (Fach)Verlag? Start einer Beitragsreihe im RWS Blog

Was macht ein Verlag?
Foto: (c) Guido Schiefer

In den letzten Jahren sind Verlage zunehmend unter Druck geraten. Durch das VG-Wort-Urteil oder das geänderte Urheberrechtsgesetz wurden sie in der öffentlichen Wahrnehmung mehr und mehr in die Rolle der Verwerter gedrängt – was vielleicht auch mit der Unkenntnis über die Tätigkeiten zu tun hat, die zu den Aufgaben eines Verlags gehören.

Verlage sind eben nicht einfach nur „Verwerter“ von Inhalten. Sie sind Partner der Autoren. Wer einmal erlebt hat, wie ein Manuskript in einem Verlag eingegangen und was am Ende daraus geworden ist, wird verstehen, was damit gemeint ist. Natürlich liegt die geistige Urheberschaft alleinig beim Autor, aber um aus einem Text ein Buch entstehen zu lassen, dieses zu lektorieren und zu redigieren, es zu bewerben und zu verkaufen, den Autor bekannt zu machen, ihn aufzubauen – an diesem Prozess sind keine „Verwerter“ beteiligt, sondern engagierte Menschen in Verlagen. Und nur diese Zusammenarbeit macht einen Text zu einem Buch. Das wirtschaftliche Risiko trägt dabei alleinig der Verlag, denn „verlegen“ kommt von „vorlegen“.

Am Beispiel des RWS Verlags sollen in einer Beitragsreihe hier im Blog die einzelnen Bereiche eines Verlags vorgestellt werden, um ein Gefühl dafür zu vermitteln, was wir hier eigentlich machen, welche Arbeitsschritte und Prozesse notwendig sind, um unseren Kunden kuratierte und verlässliche Fachinformationen in unterschiedlichen Formen zur Verfügung zu stellen.

Zwei Dinge dazu vorab: Zum einen ist das Geschäftsmodell des RWS Verlags als juristischer Fachverlag natürlich ein anderes als bei einem belletristischen Verlag. In vielen Arbeitsabläufen gibt es zwar Gemeinsamkeiten, doch Fachverlage sind auf andere, wahrscheinlich intensivere Weise vom digitalen Wandel betroffen als Literaturverlage. Das Thema E-Books etwa wird eher als Nebengeschäft erledigt; die Datenproduktion erfolgt sowieso (wie wohl überall) medienneutral und E-Books spielen im Fachinformationsgeschäft eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger sind Datenbanken und es ist für einen Anbieter juristischer Fachliteratur unumgänglich notwendig, durch entsprechende Kooperationen die eigenen Werke in den beiden marktbeherrschenden Datenbanksystemen unterzubringen. Und auch dies dürfte nur ein Zwischenschritt in der digitalen Entwicklung sein. Mehr dazu im in Kürze erscheinenden Beitrag über die Programmarbeit.

Die zweite Besonderheit ist die Verlagsgeschichte, denn der RWS Verlag ist aus dem Seminargeschäft entstanden. Gründer RA Dr. Bruno M. Kübler hatte 1977 die Idee, Seminare für Anwälte anzubieten – damals noch eine Marktlücke. Der Erfolg gab ihm recht, gleichzeitig entwickelte sich eine Nachfrage nach den seminarbegleitenden Skripten – das war die Geburt der RWS-Skriptenreihe und damit des RWS Verlags. Aus diesem Grund ist das Seminargeschäft bis heute einer der drei Grundpfeiler der Verlagsaktivitäten. Neben dem Buch- und dem Zeitschriftenprogramm. In Beiträge über den Seminar- und den Zeitschriftenbereich wird es auch hierzu in Kürze mehr geben.

Folgende „Was macht eigentlich … ?“ Beiträge sind geplant:

  • Programmplanung bei RWS – wie Fachliteratur entsteht und in welchen Formen sie heute angeboten wird.
  • Das Seminargeschäft des RWS Verlags – Fachseminare als wichtiges Standbein des Verlagsprogramms.
  • Das Rückgrat eines Fachverlags – Fachzeitschriften bei RWS
  • Die Vertriebsabteilung des RWS Verlag – wie und über welche Kanäle unsere Fachliteratur zu den Kunden kommt.
  • Marketing und Presse bei RWS – Kommunikation in Zeiten des Medienwandels.

In den nächsten Monaten werden wir hier nach und nach unseren Verlag vorstellen.

Um das alles zu illustrieren, hat uns der Fotograf Guido Schiefer besucht, der auch regelmäßig Bilder bei unseren Tagungen macht. Diesmal ist er durch den Verlag gepirscht und hat nach kleinen Details in den Büros Ausschau gehalten. Hier gibt es zur Einstimmung schon einmal ein Album mit Fotos aus dem RWS Verlag. Viel Spaß beim Schauen.

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Fotos: (c) Guido Schiefer

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